Stetig steigt die Reiselust

Chiang Rai ist eine recht gewöhnliche thailändische Stadt, wirkt im Kontrast zu Laos allerdings verdammt riesig. Während in Laos eine Provinzhauptstadt teilweise nur 3.500 Einwohner zählt leben bereits hier knapp 70.000 Leute, was für thailändische Verhältnisse noch nicht mal wirklich groß ist…

Auf dem (wohl schönsten) Nachtbasar gab es zwar keine freien Tische mehr aber da Thailänder ein sehr offenes und kommunikatives Völkchen sind habe ich auch hier wieder direkt Anschluss gefunden. Also noch ein paar Tage in Chiang Rai abgehangen und quasi ein Privattaxi zu diversen Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Clubs genossen (und einen 30. Geburtstag gefeiert, inkl. Klischee-Gesangseinlage einer (oder eines?) recht schnuckeligen Ladyboys 😉 ). Diese Tage haben mir einen wirklich tiefen Einblick in das Leben der Thais gegeben, das neben extremer Familienverbundenheit, Maloche und Tempelbesuchen aus Instagram, Facebook und seltsamen Foto-Apps besteht.

Von hier aus ging’s nach Chiang Mai zu Wanderungen im Nationalpark, Mopedtouren in malerische Hügellandschaften und zum „Monk-Chat“. Auch hier wieder auf der Straße ein bekanntes Gesicht getroffen (kennen gelernt in Vientiane) und mit eben jenem Typ (und Anderen) ein paar herrliche Tage verbracht. Klettertouren über Wasserfälle, Twirling auf dem Nachtbasar (…ein Mann braucht Knete) und Kartenspiele mit Emotionsfaktor 10/10.

Weiter gings über 800 Kurven ins beschauliche Pai. Hier kamen die eingepackten Reisetabletten dann doch endlich mal zum Einsatz, nachdem einer der Mitreisenden teils in eine Tüte, teils über sein Bein und teils auf den Vordersitz erbrochen hatte. Also knapp 2 Stunden bei odeur de vomissure… Rischtsch geil.

Auch in Pai wieder Ausflüge in die Natur, zum Grand Canyon und Hängemattenfläzen bis zum Abwinken. Mal wieder etwas zu viel Bier aber da das Essen hier so wunderbar gesund ist und mit einer Unmenge an Fruchtshakes (vorzugsweise Passionsfrucht) gleicht sich mit Sicherheit alles wieder aus 🙂

Denn doch noch mal zu nem Schlafbus hinreißen lassen aber da man in Thailand wesentlich ehrlicher mit Zeitangaben ist war das eine gute Entscheidung. Also noch einen Tag in Bangkok und denn mit dem Bus über Kambodscha (mal wieder Phnom Penh) nach Vietnam. Nun hock ich seit gestern in Ho Chi Minh und hab meine liebste Anne bei mir. Tut gut mal wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen und ein gewissen Grad an Organisation zu haben.

Never take a Sleeper-Bus

Von Vang Vieng ging’s nach Luang Prabang, die süßeste Stadt Laos‘. Ziemlich überteuert aber durchaus Sehenswert. Auch hier wieder Museen abgeklappert, die ausnahmsweise sogar durchaus informativ waren. Ein Museum ist der ehemalige Königspalast und war wirklich imposant (Thronsaal, Gemächer, Emfpangshalle usw.), ein anderes schlüsselt die Unterschiede der verschiedenen ethnischen Minderheiten in Laos auf. Da Museen in diesen Ländern leider meistens echt schlecht gemacht sind war ich erfreut hier wirklich etwas lernen zu können. Leider hat mich in Luang Prabang eine miese Grippe erwischt und mich daran gehindert größere Touren zu unternehmen… Dafür kenn ich das Zentrum jetzt in- und auswendig und bin richtig gut im Billiardspielen geworden. Da das Wetter zu der Zeit richtig beschissen war hat die Grippe zumindest zeitlich gut gepasst, so hatte man kein schlechtes Gewissen mal nichts zu tun 😉

Schlafbus nach Luang Namtha:

Trotz aller Herzlichkeit der Südostasiaten gibt es auch Punkte an so einer Reise, die so richtig ablutschten… Man lernt hier beim reisen ziemlich fix, dass man bei Reisezeitangaben konsequent 2-4 Stunden drauf rechnen muss. Mit diesem Vorwissen bucht man dann also einen Schlafbus und freut sich (für nur 1,50 EUR mehr als Normal-Buspreis) das Hotel für die Nacht zu sparen… Dass man bei Schlafbussen allerdings 2-3 Stunden abziehen sollte erfährt man dann schmerzlich wenn man um 3 Uhr nachts 10 Kilometer vor der Stadt rausgeworfen wird und gucken kann wie und wo man bleibt… Das ist mir jetzt 2 mal passiert und ich bin durch mit „Schlafbussen“ (in denen man eh nicht richtig schlafen kann).

Ich konnte das ganze zwar gelassener sehen als manch anderer und hatte noch Glück im Unglück (habe ein Tuktuk gefunden, dessen Fahrer mir ein Zimmer für die Nacht organisieren konnte), aber etwas angenervt ist man dann schon.

Luang Namtha ist ein verschlafenes Nest das vorallem als Startpunkt zu Dschungelwanderungen dient. Hier habe ich (endlich) noch mal Deutsche getroffen die sehr geil drauf waren. Wir sind in eine Hütte in den Reisfeldern gefahren, haben die Landschaft genossen und Tränen gelacht…4 Tage hintereinander 😀 Daher habe ich hier mehr Zeit verbracht als geplant und eine mehr als geniale Dschungelwanderung gemacht. Da ich das Land schon zum 18. verlassen musste (statt wie gedacht zum 20.) war das auch schon die letzte Station in Laos.

Die Wanderung beinhaltete die Übernachtung in einem Akha-Dorf im Herzen des Nam Ha Naturschutzgebiets. Das war wirklich verrückt! Die Akha (ein Bergvolk) sind Animisten (sprich: glauben an Tiergeister) und haben sehr, sehr eigene Traditionen. Mal wieder würde eine konkrete Erläuterung den Rahmen sprengen, da es eine sehr komplexe Religion ist. Aber das witzigste war, dass sich die Dorfjugend versammelt hat um den Fremden beim Essen zuzugucken… Was ein Spektakel. Muss sowas wie Kino für die sein…

Im Nationalpark leben zwar noch ein paar Leoparden und Tiger (Elefanten nur in der Regenzeit), aber außer Blutegel, diverse Vögel und Insekten haben wir leider keine Tiere erspäht.

Also nach der Wanderung wieder zurück nach Luang Namtha und eine lokale Disko besucht. Für die Disko verwende ich ausdrücklich keine Anführungszeichen, da es (ohne Scheiss) ne richtige Disko war. Mitten im Nirgendwo. Ne Disko… Hat keiner von uns in so einem Dorf erwartet (OK es ist eine Stadt, aber kleiner als manches deutsches Dorf!) aber es war wirklich richtig cool. Die Locals haben gefeiert, dass Ausländer in ihren Club gefunden haben und haben uns total abgefüllt. Sogar die Musik war überraschend tanzbar!

Nun seit dem 18. wieder in Thailand (Chiang Rai) und schon sehr coole Sachen gesehen. Das beeindruckenste war bisher der weisse Tempel (Wat Rong Khun). Mehr Kunstwerk als Tempel und mit angeschlossener Ausstellung des Erbauers und Künstlers, Chalermchai Kositpitat, wirklich seeehr beeindruckend. Hier in Thailand unterscheiden sich Tempel generell sehr stark voneinander weshalb es wieder richtig Spaß macht auf Erkundungstour zu gehen. In den anderen Ländern ähneln sich die Tempel extrem weshalb ich zeitweise stark übersättigt war.

Nun klapper ich also noch bis zum 06.02. den Norden und Zentralthailand ab, bevor es dann nach Vietnam geht, wo ich eine gute Freundin treffe.

Geht did uch günstiger? // Lud Laakha dai boo

Nach dem Grenzübergang nach Laos bin ich ja wie gesagt nach Si Phan Don (4.000 Islands) gefahren, genauer gesagt auf die Insel Dondet. Eine wirklich wunderschöne Gegend die Massentourismus und Landleben seltsam passend miteinander verbindet (Dorf-Flair mit Fischern, Viehzucht und Reisfeldern Haus an Haus mit Travelagencies, Tourguides und Voll-Abschuss-Kneipen…). Was allerdings auch hier wieder ins Auge stach: Hotel- und Restaurantbesitzer etc. sind zu 80% Westler (vorallem (natürlich) Franzosen)… Immerhin dürfen Laoten dann die Betten beziehen…

So habe ich ein paar Tage in der Hängematte und auf dem Fahrrad verbracht. Die Gegend bietet einige Wasserfälle und malerische Aussichten über den Mekong die man, dank diverser Brücken, auch zum Großteil erradeln kann. Hier habe ich einen Laotischkurs gemacht der mich nun befähigt bis 100 zu zählen, nach dem Preis und (am allerwichtigsten) nach Preisminderung zu fragen (Lud lakha dai boo) 😉

Da man mir auf Dondet die „Mega-Weihnachts-Abschussfeier“ aufschwatzen wollte und die Insel durch den Massentourimus auch sehr auf Weihnachten getrimmt ist habe ich ganz schnell das Weite gesucht und bin dann am 24. nach Champassak gefahren. Die wohl einzige ehemalige Königsstadt in der man nicht nach Links und Rechts gucken muss um die Straße zu überqueren. Nur einen winzigen Christbaum habe ich enteckt… herrlich.

Anstelle von Weihnachtsstress gabs hier eine Tempelanlage die noch älter ist als die Angkor-Tempel – weniger Imposant aber auch ein wirklich schöner An- und Ausblick. Außerdem konnte man im angebundenen Museum überreste der Verbindungsstraße in die alte Khmer-Hauptstadt sehen und mehr über die religiöse und politische Entwicklung erfahren. Abends dann ins Stummfilmkino mit Livemusik (sehr abgefahren).

Dann nach Pakse um das Vietnam-Visa zu beantragen und kurze Stadtbesichtigung…(Gähn!) Von hier nach Paksong aufs Bolaven-Plateau, in die „Hauptstadt des Kaffees“. Leider war der von mir anvisierte Kursleiter verreist weshalb ich eine abgespeckte Version machen musste (also keine eigenenen Bohnen geröstet und auch nicht durch alle Sorten durchprobiert…) Die von mir probierten Sorten waren allerdings trotzdem allesamt genial. Komplett Zucker- und Milchlos: nicht auch nur ein Hauch von Bitterkeit… der wohl beste Kaffee meines Lebens!… Viel gelernt und ein paar Bohnen abgezockt, laut Plantagenführer nämlich durchaus möglich auch in Deutschland zu züchten. Halt ein kleines Gewächshaus basteln und im großen Topf halten um sie im Winter rein zu holen… ich bin gespannt!

Eigentlich wollte ich noch weiter in den Osten, der scheint allerdings (andern Backpackern nach) garnicht so interessant zu sein also habe ich mich entschieden direkt weiter nach Zentrallaos zu fahren. Also auf nach Savannakhet in diverse Museen und zur Fahrradtour zu kleineren Stupas/Vats/Thats und sonstigen Sehenswürdigkeiten… allerdings das meiste nur so semi-spannend.

Neujahr und die Tage davor habe ich dann in Vientian (der Hauptstadt) verbracht, welche ansich auch nicht wirklich schön ist.

Um an dieser Stelle mal meinen Reiseführer bzw. Graham Greene zu zitieren: „Zwei Straßen, ein europäisches Restaurant, ein Club und der übliche schmuddelige Markt“. Zwar kann man das aus 1954 stammende Zitat um ein paar Clubs und Restaurants erweitern – aber außer dem Buddhapark (ca. 24 Km süd-östlich der Stadt), der wirklich schön war, gilt das selbe für heute. Auch hier ist der Begriff „Sehenswürdigkeiten“ irreführend!

Also ab nach Vang Vieng (aktuelle Station), die wohl touristischste Stadt Laos‘. Bekannt für Sauf- und „Magic-Shake“-Exzesse und den ein oder andren toten Touristen der meint sich beim Tubing so derart die Kante geben zu müssen, dass er es nicht mal mehr in Schwimmweste ans Ufer packt… Menschseidank hat die Regierung eingegriffen und die Wogen (ein kleines bisschen) geglättet.

Erstaunlicherweise ist die Umgebung hier die wohl schönste Landschaft die ich bisher sehen durfte und definitv Wert sich mal auf einem Roller zu versuchen. Also haben ich (und meine derzeitigen Reisebegleiter) uns ein paar Scooter gemietet und diverse Höhlen, Wasserfälle und Dschungellandschaften erkundet, ein wenig Fußball mit den Dorf-Kids gespielt und wirklich richtig geile Aussichtspunkte erwandert. Hier werde ich wohl noch 1-2 Tage bleiben und eventuell (falls Verhandlungsspielraum beim Preis besteht) eine Ballonfahrt machen. Dann noch ne Kayak-Tour und denn gehts ab nach Luang Prabang, in die Tempelstadt.

Unterm Strich lohnt sich Laos halt vorallem mit Motorrad / Roller, da organisierte Touren fies teuer sind und die Stadtgegenden eigentlich nicht sehr viel zu bieten haben. Die Natur ist dafür um so schöner und da ich das mit dem Roller jetzt ja drauf hab werden sich vermutlich noch einige richtig schöne Touren in nächster Zeit angehen lassen 🙂

 

Nachtrag: 

Ballonfahrt und Kayaktour wegen Wetter gecancelt und ich muss mich (beim erneuten durchlesen) korrigieren: Sehenswert waren die meisten Sachen schon – nur wenn man halt schon ca. 35 Vats/Thats etc. gesehen hat ists halt nurnoch halb spannend 😉

Just do it

An meinem letzten Abend im Ostres-Village durfte ich den (vermutlich einzigen?) Schamanen Bad-Dürkheims kennen lernen. Vom Aussehen her hätte ich zwar eher auf einen Büroartikel-Fachverkäufer als auf einen esoterischen Ex-Junkie getippt – aber eben diesem Schubladen-Denken wurde mal wieder, erfreulicherweise, ein dicker Strich durch die Rechnung gemacht. Ich find’s ja immer sehr erfrischend wenn jemand seine Gesinnung nicht zwanghaft nach Außen tragen muss… Also hatte ich einen sehr amüsanten Abend voll von Geister-, Chakra-, und Dämonengesprächen (ich bin nicht besessen! Puuuuhh, und ich dacht schon… 😉 ) bevor ich dann am nächsten Tag nach Krong Khemara Phoumin gefahren bin (eigentliches Ziel: Battambang).

Da generell jeder Bus in Kambodscha über die Hauptstadt (Phnom Penh) fährt und ich sowieso später noch mal dort hin musste um mein vergessenes Schloss abzuholen wollte ich also eine andere Route nach Battambang wagen – nämlich durchs wunderschöne Kardamom-Gebirge. Laut Internet-Foren ist es ohne eigenen Geländewagen nicht möglich durch das Gebirge zu fahren – probieren wollte ich es allerdings trotzdem mal (da letzte Info aus dem Jahr 2011). In Phoumin angekommen stellt sich also raus, dass es tatsächlich immernoch keinen Bus durch das Gebirge gibt. Man könne allerdings ein Taxi nehmen…. Die Preise in diesem Land sind mir noch immer ein Rätsel, jedoch habe ich für eine knapp 300 Km lange Taxifahrt insg. 30 Dollar bezahlt und dabei wurd ich noch gründlich beschissen 😀 Locals kommen hier für 15$ durch. An anderen Orten zahlt man für ne 5-Km-Tuktuk-Fahrt 3 Dollar…

Muss man also nicht raffen, es reicht sich drüber zu freuen…

2 Tage habe ich dann also in einem 100-Seelendorf (Oh Soam) im Kardamomgebirge verbracht und per Hand-/Fußkommunikation eine wirklich tolle Wanderung organisieren können („no english here“). Um das Dorf ist bereits sehr viel (brand-)gerodet und mit Pfeffer-, Chili,- Ingwer-, und Bananenplantagen bestellt, aber außerhalb habe ich die bisher mit Abstand unberührteste Natur und im Dorf das wohl authentischste Landleben erfahren dürfen. Das war ein wirklich tolles Gefühl.

Die Weiterfahrt nach Battambang war wohl das bisher spannendste Erlebnis. Da es geregnet hatte war ein Großteil der Strecke ein einziger Schlammpfad und ca. 20% der Zeit sind wir gerutscht anstatt zu rollen. Ab und an bog sich dann auch schonmal der Fußboden des Taxis nach Innen, wenn man halt mal irgendwo aufgesetzt ist und die ein oder andere Steigung musste das Auto per Seil und Muskelkraft hochgezogen werden….und nach jeder „Brücke“ (4-5 nebeneinander liegende Holzbretter) ist man einfach noch ein Stück glücklicher darüber zu leben… Ich hab mich jedenfalls köstlichst amüsiert!

In Battambang gings mit nem Fahrrad zur Fledermaushöhle. Ab 17:30 Uhr fliegen hier ca. 1,5 Millionen(!) Fledermäuse zur Futtersuche aus…

Denn halt nochmal nach Phnom Penh, Sauf- und Mopedtour mit Liam (nacheinander!) ans andere Ufer des Tonle Sap-Flusses (bis zur Mündung in den Mekong). Schloss eingepackt und (eeeeeeeendlich) Post versenden können. Nun hock ich in Kratie und war heute Flussdelfine (Irawadidelfine) beobachten. Süße Dinger… Gibt nur leider nicht mehr viele von ihnen. Morgen geht’s weiter nach Laos zu den 4.000 Islands. Da bin ich sehr gespannt.

Ein Mischmasch der Gefühle

So, da ich bereits jegliches Zeit- und Wochentagsgefühl verloren habe gibt’s leider nur eine anachronistische Zusammenfassung der Ereignisse 😄

Die letzte Nacht in Phnom Penh habe ich in diversen Kneipen und auf der Couch von Liam verbracht, ein Ire der seit einigen Monaten in Phnom Penh lebt und eine vorzügliche Auswahl an Whiskey und Musik anzubieten hatte.

 

Siem Reap

Nächste – und aktuelle Station: Siem Reap. Ein super süßes Städtchen, dass bei weitem weniger vermüllt ist als die Hauptstadt. Da sich hier der weltberühmte, riesige Tempelkomplex Angkor befindet ist es natürlich touristisch sehr überlaufen. Die Innenstadt ist wirklich hübsch, allerdings bieten die hier ansässigen Verkaufsstände eigentlich alle exakt das Gleiche: Klamotten/T-Shirts mit selben Motiven, die gleichen Souvenirs, Ramsch. Beim ersten Drüberschlendern ziemlich süß aber schnell ermüdend. Genauso der Nachtmarkt… 😴

Ein Paradies für Shoppingqueens (T-Shirts ab einem Dollar, Krimskrams und Schmuck für n Appel aber bis auf ein paar Kleinigkeiten bin ich nur halb begeistert). Eine Hängematte für 2,50€, ne Hose und das ein oder andere Präsent musste ich allerdings dann doch mitnehmen 😉 Zwar gibts auch sehr, sehr geile Handwerksarbeiten (Malerei und Steinmetzarbeiten/Schnitzereien) diese sind dann allerdings natürlich nicht mehr so billig (zumindest für mein Budget).

Die ersten Tage habe ich mir mit meinen derzeitigen Reisebegleitern die kleinen Stadttempel und die Stadt generell angesehen und 3 Tage lang haben wir dann den knapp 1.200 Jahre alten Tempel-Komplex Angkor und umliegenden Dschungel ausgiebig erkundet. Das war echt mehr als genial! Papageien und Sittiche kreischen von oben und man wandelt durch historische Ruinen die überwuchert sind von gigantischen Bäumen, die ebenfalls mehrere Hundert Jahre hinter sich gelassen haben… Sehr beeindruckend!

Ansonsten bestätigt sich aber doch leider mehr und mehr meine Vermutung, dass auch buddhistische Länder und Landsleute nicht minder oberflächlich sind als die unseren. Lieblingsshirt der Einheimischen: „No Money – No Honey“… Die Konsum- und Wegwerfkultur scheint omnipresent….

Sehr schade finde ich außerdem die Anpassung bzw. Nachahmung westlicher Länder, speziell Amerika und Deutschland. DFB läuft in jedem 3. Lokal und auf den Speisekarten gibt’s mindestens so viel Burger und Pizza wie einheimische Gerichte. Ist bei so viel Armut hier ja nachvollziehbar, dass man sich an reichen Ländern orientiert, schade ist es trotzdem.

Aber: Jeder lächelt einen an und die Leute sind echt super freundlich 😊

Morgen gehts dann weiter nach Sihanoukville und von dort aus an den etwas ruhigeren Ostres Beach – ich brauch wohl doch nochmal etwas Ruhe vom Sightseeing und vor allem vom Stadtgetümmel. Ich kann einfach kein „TukTuk?/Weed?/Bumbum? 😉“ mehr hören (im Durchschnitt ca. 2 mal die Minute).

Bilder schieß ich fast keine mehr, weil ich gemerkt hab, dass es mich davon ablenkt die Eindrücke selber richtig aufzunehmen. Und außerdem bin ich ein beschissener Fotograf. Zumal der Handyquatsch ja eh nichts rüberbringt… Die paar die ich hab lad ich bei Gelegenheit auf entsprechende Unterseite (Siem Reap). Allerdings ist das WLAN hier mal wieder so grottig dass ich dazu wohl wieder demnächst ins Internetcafé muss….

So denn – die nächste Zeit wirds ruhig. Ich meld mich wenns was spannendes gibt 😝

 

Nachtrag:

Sitze derzeit schon am Ostresbeach (Hostel im Ostres-Village, der totalen Hippi-Aussteigerhochburg), an glasklarem Strand. Der Strand ist super ruhig, man ist zeitweise sogar alleine und beim nächtlichen Planschen leuchtet der Glitzer-Plankton um einen herum – echt magisch! Zwischenzeitlich war ich noch Schnorcheln (vor Koh Pruse, Koh Takiev und Koh Ktresh), auch ein geniales Erlebnis. Seeigel, Korallen, bunte Fischis und Miesmuscheln 😀 Derzeit mit Jordan nem ziemlich coolen Neuseeländer unterwegs, man ist also nicht lange alleine!

Fotos kommen bei Gelegenheit 😛

 

Erste tapsige Schritte

Soooo, nun gibt’s also doch nen Blog.

 

Also los ging’s ja am 14. November um 13:35 ab Frankfurt. Der Flug lässt sich in aller Kürze zusammenfassen:

Abschied war schwer, fliegen nicht sehr, Essen war mies und die Kälte voll fies 🙂

In Shanghai (Umstieg mit ca. 4 Stunden Aufenthalt) habe ich auch sogleich die erste Reisebegleitung kennen gelernt. Da ich kein Hostel vorgebucht hatte haben wir uns in Bangkok ein Taxi geteilt und ein sehr hübsches Hostel bezogen (‚Anna‘ hatte bereits gebucht 😉 ) Natürlich hat erstmal die Kreditkarte gestreikt was mich natürlich gleich voll fuchsig gemacht hat, ging dann ab dem 3. Tag aber einwandfrei (nach kurzer Korrespondenz mit der DKB).

 

Bangkok

Bangkok ist, wie jeder Prohpezeit hat, erstmal ein herber Kulturschock. So richtig konnte ich die Stadt auch erst genießen als die Kreditkarte dann funktioniert hat (also eigentlich nur einen von drei Tagen). Die ersten 2 Tage war ich nicht so gut drauf (Heimweh, Kreditkarte geht nicht, überall nur Nutten und Gestank, Mimimi und überhaupt) aber ab dann gings mit dem Skytrain und Cash inner Täsch in die City auf Erkundungstour.

Bangkok muss ich mir zum Ende der Reise auf jeden Fall noch mal genauer anschauen!

 

Koh Chang

Am Freitag den 18. bin ich dann mit einem Bus und einer Fähre nach Koh Chang, Thailands drittgrößte Insel, gefahren und habe mich mit einer Bekannten aus Trier (und ihrer Freundin) getroffen. 6 Stunden Fahrt klingt erstmal hart – bietet aber eigentlich recht  viel. Zumindest wenn man die ländliche Gegend noch nicht kennt und sich, wie ich, über jedes noch so verranzte Tier und Waldstückchen freut.

Hier hatten wir ebenfalls ein sehr schönes Hostel mit ca. 15 Minuten Gehweg zum Strand und erstes Dschungel-Feeling kam auf. Affen die am Straßenrand und auf Stromleitungen umherspringen, erste kleine Elefäntchen und Palmen voller Kokosnüsse! Traumhaft.

Die Insel ist knapp 215 km² groß und bietet außer Kokos&Chill eigentlich nur Strand, Party und Shopping (und ein kleines Fischerdorf). Es hätte noch Glühwürmchen und Wasserfälle geben sollen – haben wir aber aus Kosten-/Nutzenkalkulatorischen Gründen sein lassen (Wasserfälle gibts noch genug hab ich mir sagen lassen und Taxifahrten sind zwar nicht soo teuer, summieren sich aber schnell).

Also war für mich klar – ich muss bald weiter. Darum sitz ich seit Montag (21.11., 21:16 Ortszeit) in Phnom Penh (Hauptsdtadt Kambodschas) und teile mein erstes dormitory (Mehrbettzimmer (10)).

Highlight bis hierhin: Grenzübergang Thailand – Kambodscha:

MEGA Tohuwabohu (ca. 500 Menschen die gleichzeitig an 2 Schalter möchten um den Anschlussbus ja nicht zu verpassen), man hofft dass man nicht VIEL zu viel bezahlt (bisschen zuviel ist schon OK, die armen Zollbeamten brauchen natürlich ihre Provision, sonst läuft da nischt… ) und dann heissts sinngemäß: ‚Joa der Bus nach Phnom Penh kommt so zwischen 1 und 4, irgendwo da hinten…‘.

Ein hoch auf Fritz – mein schweitzer Vagabunden-Buddy (61 Jahre, mit 54 alles verkauft, seitdem am reisen). Ohne ihn wär ich vermutlich noch immer dort.

Phnom Penh

Am Dienstag war ich im Choeung Ek, dem bekanntesten der „Killing Fields“ Kambodschas. Das war mehr als nur bedrückend – aber sehr lehrreich.

Für diejenigen unter euch, denen Pol Pot und das Regime der Khmer Rouge nichts sagt – alles in Kambodscha erinnert heutzutage an die grausamen Taten, die unter „Angkar“ begangen wurden (immerhin wurde auch über ein Viertel der gesamten Bevölkerung Kambodschas unter dem Terrorregime in Zwangsarbeit und/oder nach direkter Deportation (in weniger als 4 Jahren!!) getötet).

Was mich allerdings am meisten schockiert hat ist die Tatsache, dass die führenden Köpfe a) bis heute zum Großteil nicht gefasst sind (Pol Pot selbst ist im Alter von 70 Jahren friedlich an Malaria gestorben) und b) die westlichen Mächte die roten Khmer sogar noch 12 Jahre nach deren Stürzung als legitime Regierung Kambodschas ansahen und sogar Plätze in der UNO von den Brüdern besetzen ließen..

Hier habe ich keine Fotos machen wollen – wen die Geschichte interessiert findet mit Sicherheit welche im Internet.
Am nächsten Tag ging es ins Nationalmusem, den Königspalast und in die Silberpagode (mit berühmtberüchtigtem Jadebuddah). Für ein „Nationalmusem“ war dieses recht mikrig, dafür waren die anderen beiden Stationen umso imposanter. Hier sagen Bilder mehr als tausend Worte, siehe Unterseite ‚Phnom Penh‘ 😉 Abends dann noch zum Couchsurfermeeting auf 2-3 Bier.
Donnerstag habe ich ruhig angehen lassen – Wat Phnom hab ich mir angesehen, ein recht eindrucksvoller Tempelhügel mitten in der Stadt und abends dann ins Metahouse (German-Cambodian-Culture-Center) zu einer nett gemachten Doku über Annie Leibovitz.

Heute hatte ich die bisher spannendste Tour, nämlich nach Phnom Tamao, einer Animal-Rescue-Station. Auf über 300 ha. werden hier alle Arten von Tieren in riesigen, tierfreundlichen Habitaten untergebracht (die meisten wurden Privat-Besitzern weggenommen, die diese illegalerweise besessen und/oder misshandelt haben.
Leider dauert das mit dem Fotoupload hier ätzdend lange, aber nach und nach werde ich die Unterseiten zu den jeweiligen Stationen füllen.

Spannendes wird folgen – stay tuned if you want so.